Meere, Küsten, Abenteuer und Begegnungen

Eine vorläufige Bilanz:

Das Log unseres Segelboots stand beim Auslaufen in die Elbe Ende Juli 2013 auf 19750 Seemeilen. Das kleine Rädchen des Entfernungsmessers drehte sich durch das graue Wasser der Nordsee und des englischen Kanals, wühlte sich durch die windige Biscaya nach Spanien und Portugal, über Madeira nach Las Palmas und zu den Kapverdischen Inseln; es protokollierte die 2090 Seemeilen im warmen Passat über den Südatlantik in die bunte Inselwelt der Karibik , vorbei an Kuba und den Bahamas bis nach Florida. Das Log vermaß die Gewässer entlang der langen amerikanischen  Ostküste: Die Algenteppiche  vor South Carolina, den verschlammten Potomac hinauf nach Washington und wieder zu Tal, vielfach rein und raus aus den Flachwässern der Cheasapeak Bay Richtung New York und Boston und zuletzt die kalten klaren Buchten von Maine und die stürmische Küste von Nova Scotia. Jetzt, im Gold River, hat das Messgerät bei 3329 1angehalten, die die gesegelte Distanz bis heute also: 14 676 Seemeilen. Das reicht eigentlich für ein ganzes Seglerleben, wenn es sich auf Nord- und Ostsee beschränkt.

Nach den Massstäben des Guiness-Buches gewiss kein Rekord. Andere Segler sind viel weiter in weit kürzerer Zeit gesegelt, nonstop um die Welt zum Beispiel, Einhand oder – wie vor nicht alle langer Zeit – ein 16 Jahre altes Mädchen. 

Mit solchen Höchstleistungen können und wollen wir uns nicht messen. Dafür sind die allermeisten Mitglieder der LUV-Crew zu alt, nicht wenige bereits Rentner, wie etwa der Autor dieser Zeilen. Für fünf Wochen schipperten ausschließlich  Jugendliche mit der 48 Fuß -Yacht durch das Blauwasser der Karibik, während Skipper und Eigner daheim Urlaub vom Wassersport machen durften.

Apropos Sport: Der kam auch nicht zu kurz. Der Doppelsieg der LUV ( nach gesegelter und berechneter Zeit) bei der ARC-Wettfahrt über den Atlantik nach St. Lucia war gewiss der sehr befriedigende Höhepunkt der Reise.

Heute haben wir die LUV landfein gemacht. Sie überwintert in einer Halle. Segel, Leinen, Polster sind von Bord und alles andere, das sicher und trocken gelagert werden muss. Im nächsten Frühjahr gehts wieder los. Der Plan: Über den St. Lorenzstrom zum Niagarafall und dann zu den Großen Seen in Richtung Chikago. Mal sehen, wohin der Wind die LUV danach weht.

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Warum haben wir noch nicht genug? Die 29 Segler aus Buxtehude und Hamburg, die mal kürzere, mal längere Etappen mitgesegelt sind, haben sicherlich mindestens 29 Gründe dafür, dass sie im nächsten Jahr nach der Winterruhe der LUV wieder mit von der Partie sein wollen. Neuen Küsten, neuen Abenteuern, neuen Begegnungen entgegen.

Ich freue mich schon darauf.

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Ein Kommentar zu “Meere, Küsten, Abenteuer und Begegnungen

  1. Ein sehr schoener Schlussbeitrag. Wir werden auch nächstes Jahr im Blog reinhorchen und freuen uns auf neue Abenteuer. Natürlich sind wir nicht böse, dass Ihr die zwei Segelnovizen aus CT nicht erwähnt habt. Wir erzählen relativ oft von den gemeinsamen Naehtagen im Schutz der Stamford Marina. Wir haben auch neue Segel, eigenes Naehzeug und Segeltaschen aus dem alten, zerrissenen Headsail. Gemacht in Portland, Maine bei Sea Bag. Wir wünschen eine erholsame Überwinterung in Hamburg.

    LG – Gesine & Joerg

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